Bienenlehrpfad hinter dem Seegarten
Quelle: Main-Echo
Imkerverein: Zweitägige Feier anlässlich des 130-jährigen Bestehens - Ehrungen langjähriger Mitglieder
Amorbach 130 Jahre Imkerverein war am Wochenende Anlass zu einer zweitägigen Feier, deren Höhepunkt die Segnung eines Bienenlehrpfads und die Ehrung verdienter Mitglieder am Samstagnachmittag war.
Vorsitzender Anton Langer betonte, der Imkerverein habe bewusst den Infolehrpfad über die Bienenzucht geschaffen, um den Menschen die Faszination bei der Arbeit mit Bienen nahe zu bringen. Auf sechs Schautafeln auf dem Weg im Bruch (hinter dem Seegarten) kann man Details über die seit ewigen Zeiten betriebene Bienenzucht erfahren.
Bereicherung für die Stadt
Der Bienenlehrpfad sei sicher eine Bereicherung für die Stadt. Stadtpfarrer Christian Wöber segnete die Anlage und erinnerte daran, dass Kirche, Imker und Bienen, schon allein wegen des Wachses und der Kerzen, eine enge Verbundenheit hätten. Auch in seiner Eigenschaft als früherer Landvolkpfarrer habe er bewusst erfahren, dass auch die Bienen eine Schöpfung Gottes seien.
Der Vorsitzende des Kreisverbands Miltenberg / Obernburg, Matthias Meidel, freute sich, dass es dem Amorbacher Verein gelungen ist, den ersten Bienenlehrpfad im Kreis anzulegen. In Unterfranken gebe es nur drei. Der Lehrpfad soll nicht nur Informatives vermitteln, sondern Menschen auch zur Mitgliedschaft anregen.
Zurzeit gebe es nicht nur Positives von der Bienenzucht zu berichten, denn Völkerverluste, Gentechnik und Pflanzenschutzmittel machten den Imkern auch zu schaffen. Er lobte das Engagement von Anton Langer und seinem Team und hofft auf weiterhin viel Erfolg für den Imkerverein.
Zusammen mit Langer ehrte Meidel dann langjährige Mitglieder: Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde das Ehrenmitglied und ehemalige Vorsitzende Erich Bauer ausgezeichnet. 45 Jahre sind dabei Günter Freudenberger und Friedrich Riesche, 30 Jahre Ruthard Zeller und Peter Kunst, 25 Jahre Gerhard Kaufmann und 20 Jahre Herbert Kolbe, Rudi Brußler, Eugen Müller, Helga Krause und Jürgen Goth.
Imkerei im Trend
Bürgermeister Peter Schmitt gratulierte dem Verein und den Jubilaren im Namen der Stadt und meinte, Honig von eigenen Bienen schmecke besser als der aus den Supermärkten. Auch im 21. Jahrhundert liege die Imkerei im Trend, ja sogar die Imkerei als Hobby werde immer beliebter. Als der Verein gegründet wurde, sei die Imkerei in der Landwirtschaft, auf Wäldern und Fluren noch allgemein üblich gewesen. Heuer würden sich Bienenhalter ganz bewusst ihrem Hobby widmen, wozu früher die Familie heute aber der Verein eine wichtige Rolle spiele. »Honig sei ein idealer Kraftspender für den Menschen«, stellte Schmitt fest.
Der Imker stelle auch nicht materielle Gesichtspunkte in den Vordergrund. Der Imker, so Schmitt, sei nur so lange erfolgreich, solange er sich nach den Gesetzen der Bienen richte, nach deren Arbeitsabläufen und ihrem Jahresrhythmus. Gerade deshalb lüfte der Bienenlehrpfad das Geheimnis der Bienen und biete auch in der Wanderregion Odenwald die Möglichkeit die Arbeitsabläufe bis zum Glas Honig zu vollziehen.
Vorführungen des Schleudergangs
Am Sonntag fand ein Frühschoppen statt, und die Besucher hatten Gelegenheit, einen Bienenstand zu besichtigen und Vorführungen des Schleudervorgangs zu sehen.
Franz Miltenberger