Alles für das süße Gold

Quelle: Main-Echo

Unterfränkischer Imkertag: Kreisverband informiert zwei Tage lang über Neuigkeiten rund um die Biene und den Honig

Miltenberg  »Honig ist ein Bild für die Zärtlichkeit Gottes und seiner Güte«, zitierte Miltenbergs Bürgermeister Joachim Bieber den heiligen Augustinus beim unterfränkischen Imkertag. Honig ist vor allem beliebt bei Verbraucher und natürlich den Herstellern: An die 1000 Besucher kamen zu der Veranstaltung in die Mehrzweckhalle.

Unterfränkischer Imkertag 2010
Kreisvorsitzender des Imkerbundes Miltenberg-Obernburg Matthias Meidel (links) und der Präsident des Deutschen Imkerbundes, Peter Maske (rechts) ehrten am Sonntag langjährige Mitglieder für 15, 25, 40 Jahre und noch längere Zugehörigkeit im Kreisverband mit Verdienstnadeln in Bronce, Silber und Gold.

 

Doppelt interessant

Organisator war Matthias Meidel, Kreisvorsitzender des Imkerverbands Miltenberg-Obernburg und Ortsvorsitzender des Imkervereins Klingenberg.
Für Fachleute war das Wochenende doppelt interessant: Am Samstagmittag tagten zunächst die Delegierten aller unterfränkischen Kreisverbände in der Brauerei Keller, am Sonntag stand der Tag im Zeichen aller Imker und Honigfreunde.
Im hinteren Bereich der abgetrennten Mehrzweckhalle hielten Aussteller und Firmen alles rund um den Honig bereit, der vordere Bereich war den Grußworten, Ehrungen und Vorträgen vorbehalten.

Mehr Blühflächen gefordert
Der Präsident des Deutschen Imkerbundes, Peter Maske aus Schwarzach, plädierte für ganzjährig mehr Blühflächen für die Bienen zum Beispiel auf Flächen für Solarenergie. Weiter forderte er, keine Nervengifte (Neonicotinoide) mehr in Pflanzenschutzmitteln zu verwenden, die das Bienensterben fördern.
Peter Maske und Matthias Meidel ehrten anlässlich des Treffens langjährige Verbandsmitglieder. Verdienstnadeln für 15, 25, 40 Jahre und noch längere Zugehörigkeit im Kreisverband in Bronze, Silber und Gold erhielten Anton Langer (Amorbach), August Karl (Collenberg), Winfried Diener (Eichelsbach), Richard Zengel (Großwallstadt), Karl Ott (Kleinheubach), Armin Miltenberger (Mönchberg), Wendelin Schwab, (Miltenberg) und Karl Markert (Kleinwallstadt). Über eine 100 Pfund schwere Honigspende freute sich Landrat Roland Schwing, der diese Gläser an die Alten- und Wohnheime weitergibt.


Ergebnisse aus der Forschung
Als höchst informativ entpuppten sich die Vorträge von Biologie-Professor Dr. Jürgen Tautz (Würzburg) und Dr. Werner Ohe (Celle). Tautz gehört der »Bee-Group«, einer Forschungsgruppe der Julius-Maximillians-Universität Würzburg an. Er lieferte einen Querschnitt von Ergebnissen aus Gesundheits- und Fitnessforschung bei den Honigbienen. »Wir erforschen, auch verschiedene Bienenkrankheiten« sagte Tautz. Er erklärte Möglichkeiten der Diagnose und wie Imker beim Heilen helfen können.
Dr. Werner von der Ohe, Leiter des Bieneninstituts Celle, sprach von der Charakteristik von Sorten-Honigen und stellte Sorten wie Heide, Raps, Akazien- oder Lindehonig vor. Wie Honig überhaupt entsteht und welche Inhaltsstoffe in ihm sind, erklärte er ebenfalls.
Die meisten deutschen Imker vermarkten unter dem Warenzeichen des Deutschen Imkerbundes (DIB) ihren Honig, die bestimmte Qualitätsmerkale erfüllen müssen. Unter anderem muss ein Imker, besonders schonend den Honig ernten, bearbeiten und abfüllen. Wichtige Inhaltsstoffe sollen erhalten bleiben.
Anja Keilbach

zu den Bildern